Eine Woche lang flogen Anfang April die Eisenkugeln nur so rund um den Mont Ventoux, den legendären Berg der Provence. Denn 10 Kugelwerfer von BouleBiebertal hatten für ihre Petanque-Fortbildung eine Traumvilla bei Mollans angemietet. Was dann folgte war Petanque und Provence-Pur: Mont Ventoux-Blick beim morgendlichen Schwimmen im Pool oder beim ersten Kaffee auf der großen Traumterrasse, dasselbe aus dem riesigen vollverglasten Wohn-Küchenraum. Beim Vormittags-Training grüßte der schneebedeckte Gipfel umrahmt von blauem Himmel eine Woche lang die Boulespieler bei angenehmer Temperatur. Nachmittags konnte man per Rad, Auto oder zu Hause die Gegend erkunden. Abends hatte man beim freien Boulespiel einen unverstellten Blick auf das Chateau von Mollans und in die Weite der Baronnies der Provence. Die mehrgängige anschließende Küche zauberte (unter Anleitung) gemeinsam die Feinheiten der provenzalischen Küche auf den Tisch: von Salat mit Ziegenkäse und Pinienkernen, über Lammkeule mit Rosmarinkartoffeln, Mangold-Spinat-Nudelrolle, Merguez und Lammkottelet, Ratatouille, Rinderfilet mit Sauce Bearnaise etc.
Auf der fachlichen Seite fand von 10 – 13 Uhr ein systematisches Training statt,daß von unserem Trainer Rolf Strojec nach allgemeinen und spezifischen Kriterien gegliedert war. Ab 17 Uhr gab es freies Boule.
Allgemein ging es ihm darum boulespezifische Übungen für unsere Zielgruppe in angemessener Zeit mess-und vergleichbar- zu absolvieren, garniert mit kleinen Aufgaben und Wettkämpfen.
Drei Tage widmeten wir uns dem Thema Legen mit der anfänglichen Ermittlung der Legequote der Teilnehmer und ihrer Verbesserung. Dazu gab es zahlreiche Stationen über weite Entfernungen mit großem Ziel, die dann reduziert und verfeinert wurden. Ergebnis war die zielgenaue Erweiterung des Aktionsradius über 8 -9 m.
Mit zwei verschiedenen Techniken des Hochportees wurde das Thema Legen erweitert und insgesamt die Richtung und Diskussion auf höhere Legetechniken gelenkt, mit entsprechenden Aufgaben und Spielen. Ergebnis waren neue und bessere Versuche über die Höhe.
Ergänzt wurde das Thema durch taktische Überlegungen und Spiele:
Rolf plädierte für einen klaren im Team abgesprochenen Matchplan, Spielaufbau, klare Rollen im Team, unabgesprochene Verhaltensweisen, Raumbesetzung die den Gegner beeindruckt. Wer wirft die Sau??? Natürlich der, der es kann in das vom Team taktisch bevorzugte Terrain (und damit ist die Leger- oder Schiesser-Frage erledigt) . Spieltaktisch wurden zu diesem Thema Kugeln vorgeworfen und nach Lage zu Ende gespielt.
Ab Mittwoch wechselten wir zur Schusstechnik. Hier gab es eine Einführung in die Schusstechnik zur Ermittlung der individuellen Schussquote in 6 Stationen. Es folgten über systematische Stationen zu ihrer Verbesserung Schussübungen über 6-9 m und Spiele.
Am Donnerstag trafen wir uns nach dem Markt in Nyons mit Weltmeister Michel Briand zur Verfeinerung unserer Schusstechniken, wobei Michel für natürliche Bewegungsabläufe plädierte, seine spezifische Technik für Carreaux präsentierte und alle durch seinen Charme einnahm.
Am Freitag (manche ab Mittwoch) spürten alle die Intensität des Trainings im Körper und es kam dennoch zu qualitativ-beeindruckenden Abschlußturnieren. Was für eine Woche….
…die dennoch getoppt wurde als unsere Tina mal kurz mit dem Rennrad die gipfelgesperrte Nordroute von Malaucene zum Mont Ventoux erklomm und die letzten 1,5 km im Schnee mit dem Rad auf den Schultern unter Applaus der Zuschauer und mit scheißkalten Füßen den Gipfel erstürmte. Chapeaux….
Die Trainer der Woche: Rolf und Michel | Gastgeschenk: Cochonnets signiert Michel Briand | |