Warum auf manchen Bouleplätzen einiges los ist, und auf manchen tote Hose herrscht, darüber rätselte vor einiger Zeit die „Süddeutsche Zeitung“. Auch bei uns wird immer wieder über die Platzfrage und nach Alternativen zur unbefriedigenden Situation auf dem kommunalen Bouleplatz am Bürgerhaus Bieber diskutiert. Um es vorweg zu nehmen: Am Belag, am Kies liegt es nicht. Auch der Hinweis, daß in Frankreich auf jedem Feldweg gespielt wird, vermag nicht zu überzeugen, da dort ein dichtes Netz von gepflegten Treffs und Boulodromes den vorherrschenden Platzcharakter ausmacht.
Ob ein Boule-Platz angenommen wird, liegt nicht am Platz, sondern am Drumherum. Denn Boule-Spieler gehen dorthin, wo sie sich wohlfühlen.
Was ist nötig für einen optimalen Boule-Platz?
Vielleicht das wichtigste Kriterium, ob ein Boule-Platz angenommen wird.
Bänke drumherum
für Zuschauer, zum Ausruhen, fürs Gepäck, für den Platzcharakter (Boulodrome).Hier haben wir im vergangenen Jahr einen vorbildlichen Beitrag geleistet.
…aber auch Sitzgelegenheiten im Platzbereich bei längeren Turnieren (wichtig bei unserem Altersdurchschnitt und Spielern mit Bewegungseinschränkungen)
Regenschutz
Auch im Sommer kann es regnen und das schönste Spiel unterbrechen. Sehr praktisch, wenn es in der Nähe ein trockenes Plätzchen gibt. Hier ist bei uns eine Erweiterung des Vordaches geplant.
Stromanschluß
Wird dann wichtig, wenn man öfter Turniere mit Computer-Software anbietet, wie wir.
Parken und öffentlicher Nahverkehr
Was nutzt der schönste Boule-Platz, wenn man ihn nur auf Umwegen erreicht? Die meisten Spieler wünschen Parkplätze in der Nähe, am besten kostenlos und ausreichend oder mit Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr
Toiletten
Ein wichtigstes Kriterium (speziell für Frauen), ob ein Boule-Platz angenommen wird.
Verpflegung
Schön wäre Ein Cafe, Kiosk oder Imbiss in der Nähe. Da dies bei uns nicht der Fall ist und sein wird, sollte man sich über „pikante Snacks“ Gedanken machen.
Beleuchtung
Das Tüpfelchen auf dem „i“, damit ein Boule-Spiel auch mal länger dauern darf bzw. die Trainingszeiten im Frühjahr und Spätherbst abends liegen. Hierfür liegt ein Antrag beim Gemeindevorstand vor, aber……
Das Fazit: Es genügt nicht, einfach einen Boule-Platz zu bauen, geschweige denn ihn nicht zu pflegen (wie durch die Gemeinde Biebertal) Solange dieser nicht genügend Infrastruktur fürs Wohlbefinden der Spieler bietet, herrscht dort tote Hose. Oder wird umgekehrt nur durch das ehrenamtliche Engagement incl. Platzmanagement (wie durch unsere alleinige Pflegearbeit) öffentlich aufgewertet. und erhält seinen Charakter. Architekten-Zeichnungen, Planungen und Kostenschätzungen für eine entsprechende neue Anlage liegen unsererseits vor.